Zum Hauptinhalt
Public Health

Newsletter von Gesundheit-EU 204 – Fokus

Erste Bilanz: Das dritte EU-Gesundheitsprogramm hat Fahrt aufgenommen und zeigt Wirkung

Das EU-Gesundheitsprogramm wird zur Halbzeit und zum Ende des Sechsjahreszeitraums bewertet, um sicherzustellen, dass die öffentlichen Ausgaben gerechtfertigt sind und konkreten Nutzen bringen, erklärt der stellvertretende Generaldirektor für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Martin Seychell. Bei der Halbzeitbewertung des dritten Gesundheitsprogramms (2014–2020) wurden die Relevanz der finanzierten Projekte im Hinblick auf den tatsächlichen medizinischen Bedarf und die Bewältigung gesundheitspolitischer Herausforderungen, die Effizienz bei der Programmdurchführung, die Wirksamkeit des Programms und seine Kohärenz mit anderen EU-Strategien und -Programmen sowie seine erwarteten Auswirkungen untersucht. Wir haben den stellvertretenden Generaldirektor zum Zweck des Gesundheitsprogramms und zu den Ergebnissen der jüngsten Bewertung befragt.

Was ist der Zweck des dritten Gesundheitsprogramms?

Das mit insgesamt 449,4 Millionen Euro ausgestattete dritte EU-Gesundheitsprogramm ist das wichtigste Finanzierungsinstrument der Europäischen Kommission für Maßnahmen, die die Gesundheitspolitik der Mitgliedstaaten ergänzen, unterstützen und aufwerten. Die Schwerpunktbereiche und Kriterien für die Finanzierung der Maßnahmen im Rahmen des Programms werden in jährlichen Arbeitsplänen von der Generaldirektion für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit vorbereitet und nach Abstimmung mit den Mitgliedstaaten von der Kommission angenommen.

Das Gesundheitsprogramm hat vier Hauptziele: Förderung der Gesundheit, Prävention von Krankheiten und Schaffung optimaler Rahmenbedingungen für eine gesunde Lebensführung; Schutz der EU-Bürgerinnen und -Bürger vor schwerwiegenden grenzüberschreitenden Gesundheitsbedrohungen, Förderung innovativer, effizienter und nachhaltiger Gesundheitssysteme sowie Zugang zu besserer und sichererer Gesundheitsversorgung für alle EU-Bürger/-innen.

Mehr als 539 Maßnahmen mit einem Budget von insgesamt 165,6 Millionen Euro wurden über das dritte Gesundheitsprogramm im Zeitraum 2014-2016 bereits finanziert oder laufen noch.

Welchen Nutzen haben die EU-Bürger/-innen vom Gesundheitsprogramm?

Das Gesundheitsprogramm fördert die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten in Bereichen von gemeinsamem Interesse. Die EU-Länder sind zwar selbst für die Qualität der Gesundheitsversorgung ihrer Bürger/-innen verantwortlich, aber dennoch bietet die Zusammenarbeit auf EU-Ebene oft einen zusätzlichen Nutzen, etwa bei seltenen Krankheiten. Die neuen Europäischen Referenznetze bündeln das Expertenwissen oft schwierig zu findender Fachleute und machen es Patientinnen und Patienten unabhängig von ihrem Aufenthaltsort zugänglich.

Was ergab die jüngste Bewertung?

Die Ergebnisse waren ermutigend. Das Programm hat Fahrt aufgenommen und zeigt konkrete Ergebnisse. Um nur die wichtigsten zu nennen:

  • Einrichtung von 24 europäischen Referenznetzen für seltene Krankheiten;
  • Unterstützung der Mitgliedstaaten beim Ausbau ihrer Kapazitäten zur Reaktion auf grenzüberschreitende Epidemien (Ebola, Zika oder ähnliche Viruserkrankungen);
  • Unterstützung der Migrationspolitik der Mitgliedstaaten durch Hilfe bei der Deckung des medizinischen Bedarfs infolge des starken Zustroms von Migranten und Flüchtlingen;
  • Schulung von Gesundheits- und sonstigem Personal zur Bewältigung der Versorgungsbedürfnisse dieser Migranten und Flüchtlinge.

Wer führt die Bewertung durch?

Die Bewertung stützt sich auf eine externe Studie, die von einem Konsortium bestehend aus Coffey International, Economisti Associati und SQW durchgeführt wurde.

Was können wir von der zweiten Programmhälfte erwarten?

Weitere Unterstützung bei Krisenvorsorge und Krisenmanagement und Unterstützung der Mitgliedstaaten bei der Reform ihrer Gesundheitssysteme sowie bei der Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung. Das dritte Gesundheitsprogramm wird auch einen Beitrag zur Umsetzung der Rechtsvorschriften für grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung, Arzneimittel und Medizinprodukte sowie der Richtlinie über Tabakerzeugnisse, des Beschlusses zu grenzübergreifenden Gesundheitsgefahren und der Rechtsvorschriften zu Substanzen menschlichen Ursprungs leisten. Damit es noch größere Wirkung entfaltet, soll das Programm außerdem noch stärker mit der allgemeinen politischen Agenda verzahnt werden.

Aktivitäten auf EU-Ebene

Gesundheitsprogramm

Europäische Kommission – Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

Gesundheitsprogramm

Europäische Kommission – Exekutivagentur für Verbraucher, Gesundheit, Landwirtschaft und Lebensmittel

Aktuelles

Halbzeitbewertung des dritten Gesundheitsprogramms (2014–2020): Erhebliche Verbesserung der Zusammenarbeit im Gesundheitswesen

Die Bewertung der ersten drei Durchführungsjahre des dritten Gesundheitsprogramms bescheinigte der Europäischen Kommission große Fortschritte bei dem Erreichen der Programmziele.

Halbzeitbewertung – Berichte und Zusammenfassung

Der Bericht der Kommission, die Arbeitsunterlage der Kommissionsdienststellen und die Zusammenfassung der Halbzeitbewertung des dritten Gesundheitsprogramms sind nun öffentlich zugänglich.

Liste der nationalen Kontaktstellen aktualisiert

Die nationalen Kontaktstellen sind Experten für das Gesundheitsprogramm in den Mitgliedstaaten und teilnehmenden Ländern. Sie werden von ihren nationalen Ministerien eingesetzt und unterstützen die Exekutivagentur für Verbraucher, Gesundheit, Landwirtschaft und Lebensmittel (CHAFEA) bei der Durchführung des Gesundheitsprogramms.

Erfahren Sie mehr über die Aktivitäten der Exekutivagentur für Verbraucher, Gesundheit, Landwirtschaft und Lebensmittel!

Die CHAFEA wird von der Kommission mit bestimmten Aufgaben betraut, wie etwa der Durchführung des Gesundheitsprogramms. Sie arbeitet eng mit den Generaldirektionen für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Justiz und Verbraucher sowie Landwirtschaft und ländliche Entwicklung zusammen. Sitz der Agentur ist Luxemburg.

EU investiert 2014 bis 2020 rund 7,5 Milliarden Euro in Forschung zur Verbesserung der europäischen Gesundheitsversorgung

Die Mittel werden im Rahmen des Forschungsprogramms Horizont 2020 der Europäischen Kommission bereitgestellt.

Projekte im Rahmen des Gesundheitsprogramms

CHAFEA-Datenbank der über das Gesundheitsprogramm finanzierten Projekte und Maßnahmen

Die umfassende Datenbank der Exekutivagentur für Verbraucher, Gesundheit, Landwirtschaft und Lebensmittel wurde vor kurzem überarbeitet und bietet nun noch einfacheren Zugang zu Informationen über Projekte, die im Rahmen des EU-Gesundheitsprogramms finanziert werden.

Weitere Links zum Thema

Informationsblatt zum dritten Gesundheitsprogramm (2014–2020)

Die wichtigsten Ziele, Herausforderungen und erwarteten Ergebnisse des Programms in einem klaren und kurzen Überblick.

EU-Gesundheitsprogramm – Veröffentlichungen

Hier finden Sie Informationsblätter, Pressedossiers, Broschüren und weitere Publikationen zu den im Rahmen des Gesundheitsprogramms finanzierten Projekten.