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Public Health

Newsletter von Gesundheit-EU 255 – Fokus

EU intensiviert Maßnahmen für die kurzfristige Vorsorge bei künftigen COVID-19-Ausbrüchen in der EU

John F. Ryan, Direktor für „Öffentliche Gesundheit, Kenntnisse der Mitgliedstaaten, Krisenmanagement“ in der Generaldirektion für öffentliche Gesundheit der Europäischen Kommission, berichtet über die Maßnahmen der Europäischen Kommission für die Gewährleistung der kurzfristigen Vorsorge für künftige COVID-19-Ausbrüche in der EU. In dieser Woche übermittelte die Kommission eine Mitteilung zur Erläuterung dieser Maßnahmen an das Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Europäischen Ausschuss der Regionen. Nachstehend finden Sie die Schlussfolgerungen zu dieser Mitteilung.

Die EU muss sicherstellen, dass sie für ein etwaiges Wiederaufflammen von COVID-19 gewappnet ist. Dies erfordert kurzfristige und koordinierte Maßnahmen zur Stärkung der Schlüsselbereiche von Vorsorge und Reaktion. Die Früherkennung von Infektionsfällen und eine rasche Reaktion zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung sind in Verbindung mit spezifischen Maßnahmen zum Schutz der schwächsten Bevölkerungsgruppen derzeit am besten geeignet, die Wiedereinführung umfassender Beschränkungen wie Lockdowns zu vermeiden. Die in dieser Mitteilung dargelegten Maßnahmen wurden auf Grundlage der in den Mitgliedstaaten, der Kommission und den EU-Agenturen laufenden Arbeiten entwickelt.

Diese Bemühungen sollten durch belastbare Fakten und eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit untermauert werden. Ob ein Wiederaufflammen verhindert werden kann, hängt weitgehend vom Verhalten der Einzelnen und der Einhaltung der Empfehlungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit ab. Nur durch die nicht nachlassende Wachsamkeit aller kann die fortdauernde Einhaltung eines Kernbestands grundlegender individueller Vorsichtsmaßnahmen sichergestellt werden. Dafür wiederum braucht es Akzeptanz und Verständnis seitens der Bevölkerung für die Begründetheit und die Bedeutung dieser Maßnahmen. Ein Schlüsselfaktor für künftige Entwicklungen werden die Überwachung der sozialen Akzeptanz und die frühzeitige Auseinandersetzung mit Bedenken aus der Gesellschaft sein. Zu dieser Öffentlichkeitsarbeit gehört auch eine systematische und sofortige Reaktion auf Desinformation über die Coronavirus-Pandemie; außerdem sollten weitere Anstrengungen unternommen werden, um die Cyberabwehrfähigkeit wichtiger Gesundheitsinfrastrukturen zu verbessern. Für den Fall, dass ein Mitgliedstaat erneut Notfallmaßnahmen einführt, sollten diese maßvoll und begrenzt gestaltet werden, damit sie die Rechtsstaatlichkeit und die parlamentarische Demokratie nicht behindern.

Das Virus macht nicht an den Grenzen der EU Halt, und deshalb stellen die EU und ihre Mitgliedstaaten über 36 Mrd. Euro für Soforthilfe, humanitäre Hilfe und eine längerfristige Unterstützung von Drittländern in Not bereit. Darüber hinaus wurde eine humanitäre Luftbrücke der EU eingerichtet, um wichtige Verkehrsverbindungen für humanitäre und medizinische Hilfskräfte und Material aufrechtzuerhalten.

Die Bemühungen sollten in Abstimmung mit anderen globalen Akteuren, einschließlich der Vereinten Nationen und der WHO, fortgesetzt werden, um die erforderliche internationale Reaktion auf diese globale Gesundheitsgefahr, einschließlich des gleichberechtigten Zugangs zu einem COVID-19-Impfstoff, sicherzustellen. Dies sollte Hand in Hand gehen mit den Anstrengungen zur Bewältigung der sozioökonomischen Auswirkungen dieser Krise, die die Fortschritte bei der Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung vereiteln könnten, sowie mit Investitionen in die Widerstandsfähigkeit der Partnerländer, insbesondere durch die Stärkung der Gesundheitssysteme, um den weltweiten Wiederaufschwung zu unterstützen. Nur so kann die derzeitige Pandemie in der EU und weltweit beendet werden.

Mehr als je zuvor muss darauf geachtet werden, die Auswirkungen der Grippesaison 2020/2021 möglichst gering zu halten, und es müssen jetzt Maßnahmen ergriffen werden, um dieses Szenario zu entschärfen. Gleichzeitige COVID-19-Ausbrüche, gepaart mit einer drastischen Influenzasaison, könnten unsere Gesundheitssysteme auf eine noch stärkere Belastungsprobe stellen.

Die Europäische Kommission wird COVID-19 weiterhin Seite an Seite mit den Mitgliedstaaten bekämpfen. Gemeinsam werden wir auch in Zukunft Forschungsarbeiten zur Vorhersage der Ausbreitung und des Wiederaufflammens finanzieren und die Entwicklung notwendiger medizinischer Gegenmaßnahmen unterstützen. Wir werden außerdem Verfahren ermitteln, die sich vor Ort bewährt haben, und diese verbreiten. Durch einen ehrgeizigen Aufbauplan und untermauert durch einen neu gestalteten langfristigen Haushaltsplan 2021–2027 und das Instrument „Next Generation EU“ wird Europa auch Investitionen tätigen, um Aufbau und Widerstandsfähigkeit gegenüber möglichen künftigen COVID-19-Ausbrüchen sicherzustellen, strukturelle Veränderungen in allen Gesundheitssystemen zu fördern und die Krisenmanagementsysteme und -kapazitäten der Union zu stärken. Europa wird seine Lehren aus der COVID-19-Krise zu ziehen wissen und sie dazu nutzen, stärker und geeinter zu werden sowie für künftige Krisen besser gewappnet zu sein.

Aktivitäten auf EU-Ebene

Krisenvorsorge und Krisenreaktion

Europäische Kommission – Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

Corona-Krisenreaktion

Europäische Kommission – Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

Corona-Krisenreaktion – öffentliches Gesundheitswesen

Europäische Kommission – Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

Gemeinsame Beschaffung bei medizinischen Gegenmaßnahmen

Europäische Kommission – Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

Gesundheitssicherheitsausschuss

Europäische Kommission – Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

COVID-19-Pandemie

Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten

Aktuelles

Europäische Kommission veröffentlicht Mitteilung zu Maßnahmen für die kurzfristige gesundheitspolitische Vorsorge bei künftigen COVID-19-Ausbrüchen in der EU

Die Mitteilung zur Erläuterung dieser Maßnahmen wurde an das Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Europäischen Ausschuss der Regionen übermittelt.

Factsheet zur Mitteilung

Dieses Factsheet bietet einen guten Überblick über die Maßnahmen zur Unterstützung der kurzfristigen Reaktionsfähigkeit bei möglichen künftigen Ausbrüchen von COVID-19 in der EU. Es steht in allen Sprachen der EU zur Verfügung.

Videos: Krisenvorsorge für mögliche künftige Ausbrüche von COVID-19

In diesem kurzen Video erfahren Sie mehr über die getroffenen Maßnahmen. In einem anderen Video können Sie der Pressekonferenz vom 15. Juli folgen, an der Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides teilgenommen hatte.

Kommission startet interaktives Tool „Re-Open EU“ für aktuelle Reiseinformationen

Dieses interaktive Tool liefert Informationen für die Planung von Reisen und Urlauben in Europa und erleichtert es den Reisenden, sicher und gesund zu bleiben. Die Inhalte werden regelmäßig aktualisiert und sind in 24 Sprachen verfügbar.

Regelmäßig aktualisierte Informationen zu COVID-19 auf der EU-Website zum Thema öffentliche Gesundheit

Diese Seite wird gemäß den Entwicklungen täglich aktualisiert. Hier finden Sie auch Links zum ECDC und zur WHO.

Alle Berichte des Gesundheitssicherheitsausschusses zur COVID-19-Pandemie

Der Gesundheitssicherheitsausschuss soll auf eine stärkere Koordination der nationalen Vorsorgemaßnahmen hinwirken und den diesbezüglichen Informationsaustausch verbessern. Die Mitgliedstaaten koordinieren gemeinsam die nationalen Reaktionen auf schwerwiegende grenzüberschreitende Gesundheitsgefahren.

WHO-Factsheet zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung: Risikomanagement in gesundheitlichen Notlagen (2019)

Das Management von durch Notfälle und Katastrophen verursachte Gesundheitsrisiken erfordert eine Kombination von Vorbeugungs-, Vorsorge-, Reaktions- und Wiederaufbaumaßnahmen. Dieses Factsheet enthält Fakten und Zahlen zu den Selbstverpflichtungen der Mitgliedstaaten zur Lösung dieses Problems.

Projekte im Rahmen des Programms „Gesundheit“

EU Healthy Gateways

Mit dieser Gemeinsamen Aktion sollen Zusammenarbeit und ein koordiniertes Vorgehen der Mitgliedstaaten hinsichtlich der Vorsorge- und Reaktionskapazitäten an Eingangsorten wie Häfen, Flughäfen und Grenzübergängen unterstützt werden.

Weitere Links zum Thema

NextGenerationEU

Die vorgeschlagenen Maßnahmen der Kommission zur Ankurbelung der Konjunktur werden über ein neues befristetes Aufbauinstrument namens „Next Generation EU“ mit einer finanziellen Schlagkraft von 750 Milliarden Euro finanziert.

OpenWHO

Diese Plattform ist das neue, interaktive, webgestützte Instrument für Online-Kurse zur Verbesserung der Reaktionsfähigkeit auf gesundheitliche Notfälle.