Bei Frauen zwischen 15 und 44 Jahren ist Gebärmutterhalskrebs nach Brustkrebs die am zweithäufigsten auftretende Krebsart. Gebärmutterhalskrebs wird durch verschiedene Genotypen des humanen Papilloma-Virus (HPV) verursacht. In verschiedenen Studien konnte HPV-DNS in über 90 % der Fälle von Gebärmutterhalskrebs nachgewiesen werden.
Es gibt Impfstoffe, die eine Infektion mit den am häufigsten Krebs verursachenden HPV-Genotypen verhindern können. In Ländern mit flächendeckenden Vorsorgeprogrammen für Gebärmutterhalskrebs konnten das Auftreten und die Sterblichkeitsrate stark reduziert werden.
EU-Zulassung für drei HPV-Impfstoffe
Nachdem der wissenschaftliche Ausschuss der Europäischen Arzneimittel-Agentur grünes Licht gegeben hatte, genehmigte die EU das Inverkehrbringen von drei HPV-Impfstoffen, die die Infektion mit zwei Gebärmutterhalskrebs verursachenden Hauptstämmen des HPV verhindern:
- Gardasil® (Sanofi Pasteur MSD)
- Gardasil9® (Sanofi Pasteur MSD)
- Cervarix® (GlaxoSmithKline Biologicals)
Rolle des ECDC im Zusammenhang mit HPV
Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) stellt Informationen über das HPV und Gebärmutterhalskrebs bereit.
Krebsfrüherkennung (Screening)
HPV-Impfstoffe bieten keinen 100-prozentigen Schutz vor Gebärmutterhalskrebs, und eine Impfung ersetzt nicht die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung des Gebärmutterhalses. Den Behörden wird empfohlen, vor der Einführung der HPV-Impfung organisierte, flächendeckende Vorsorgeuntersuchungen des Gebärmutterhalses in Form von Abstrichen (PAP-Tests) durchzuführen. Diese Vorsorgeuntersuchungen sollten den Europäischen Leitlinien für Qualitätssicherung bei Vorsorge und Diagnose von Gebärmutterhalskrebs entsprechen.