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Public Health

Globale Gesundheit

EU-Strategie für globale Gesundheit

Das Wohlergehen und das Leben der Bürger/innen, Wohlstand, gesellschaftliche Stabilität und nachhaltige Volkswirtschaften erfordern einen weltweit einheitlichen Ansatz im Bereich Gesundheit. Die im November 2022 angenommene EU-Strategie für globale Gesundheit ist eine neue Möglichkeit, um die Herausforderungen im Gesundheitsbereich auf globaler Ebene in einer sich wandelnden Welt anzugehen.

Sie ersetzt die globale Gesundheitspolitik der EU von 2010 und umfasst drei Prioritäten für die Bewältigung globaler gesundheitsbezogener Herausforderungen:

  • Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens in allen Lebensabschnitten
  • Stärkung der Gesundheitssysteme und Förderung der universellen Gesundheitsversorgung
  • Verhütung und Bekämpfung von Gesundheitsgefahren wie Pandemien im Rahmen des Konzepts „Eine Gesundheit“

Die EU wird an der Gestaltung einer neuen globalen Gesundheitsordnung mitarbeiten und

  • für eine solide globale Gesundheitspolitik in einem komplexen geopolitischen Umfeld sorgen,
  • internationale Partnerschaften im Bereich der Gesundheit schließen,
  • unser „Team Europa“ bestmöglich einsetzen,
  • innovative Finanzierungen fördern, Ressourcen auf internationaler Ebene bündeln, koinvestieren und so zu mehr Effizienz beitragen.

Während die Europäische Gesundheitsunion für das Wohlergehen der Menschen und der Gesundheitssysteme in der EU zuständig ist, kümmert sich die Strategie darüber hinaus um Gesundheitsfragen weltweit. Sie ist auch ein zentraler Bestandteil von Global Gateway – einer Initiative für Partnerschaften auf Augenhöhe und unter gemeinsamer Verantwortung.

Vereinte Nationen – Zusammenarbeit im Bereich Gesundheit

Die EU hat durch ihre enge Zusammenarbeit mit dem Sekretariat, den Einrichtungen, den Fonds und den Programmen der Vereinten Nationen eine starke Beziehung zur UN aufgebaut. Die Zusammenarbeit erstreckt sich sowohl auf globale Gesundheitsfragen als auch auf Themen, die einen unmittelbaren Gesundheitsbezug haben, wie Entwicklung, Menschenrechte, Klimawandel, Krisenmanagement und humanitäre Hilfe.

Die EU unterstützt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) – die wichtigste Behörde für globale Gesundheitsfragen im UN-System.

Seit 2020 arbeitet die EU mit WHO-Ländern und internationalen Partnern an einem Instrument, das die Prävention, Vorsorge und Reaktion auf künftige Pandemien auf globaler Ebene verbessern soll. Aus der COVID-19-Pandemie wurden Lehren gezogen, und nun konzentriert sich die EU auf konkrete Maßnahmen, die zur Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger beitragen werden. Dazu gehört auch ein ehrgeiziges Pandemieabkommen. Die EU ist ein aktiver und engagierter Partner bei den Verhandlungen über dieses Pandemieabkommen. Die endgültige Entscheidung über die Annahme des Instruments wird bei den 194 WHO-Mitgliedstaaten liegen, um sicherzustellen, dass alle Länder in wichtigen globalen Gesundheitsfragen zusammenarbeiten können.

Die Europäische Kommission übernimmt eine aktive Rolle bei den Diskussionen über globale Gesundheit in der Gruppe der 20 (G20), dem internationalen Forum der Regierungen und Zentralbankpräsidenten der 20 wichtigsten Industrienationen und Schwellenländer und in der Gruppe der 7 (G7), in der die sieben führenden Industrienationen vertreten sind.

Erörtert werden unter anderem folgende Themen:

Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG)

Die 17 im Jahr 2015 vereinbarten Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (SDG – Sustainable Development Goals) stellen bis 2030 einen globalen Handlungsrahmen dar.

Viele dieser Ziele haben einen Bezug zur Gesundheit, und eines ist spezifisch darauf ausgerichtet. Mit Ziel Nr. 3 wird die „Gewährleistung einer gesunden Lebensführung und Förderung des Wohlbefindens aller Menschen aller Altersstufen“ angestrebt. Es ist unter anderem ausgerichtet auf:

  • Infektionskrankheiten wie HIV/AIDS, Tuberkulose, Hepatitis
  • nicht übertragbare Krankheiten und geistige Gesundheit
  • Drogenmissbrauch
  • Eindämmung des Tabakkonsums
  • Zugang zu Arzneimitteln und Impfstoffen
  • Fragen, die die Gesundheitsfinanzierung und Arbeitskräfte im Gesundheitswesen betreffen

Die Europäische Kommission und die EU-Länder haben die Aufgabe, gemeinsam zur Verwirklichung der Nachhaltigkeitsziele beizutragen. Die Antwort der Kommission auf die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ist in der Mitteilung aus dem Jahr 2016 „Auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft“ und einer dazugehörigen Arbeitsunterlage der Kommissionsdienststellen formuliert.

Sie umfasst die generelle Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsziele in den Strategien und Initiativen der EU, regelmäßige Fortschrittsberichte, die Zusammenarbeit mit den wichtigsten Akteuren und die Entwicklung einer langfristigen Vision.

Die EU-Website zum Thema nachhaltige Entwicklung enthält detaillierte Informationen über den Beitrag der EU zur Umsetzung der Agenda 2030 und zur Verwirklichung der Nachhaltigkeitsziele.

Forum für globale Gesundheitspolitik und Kommission

Zur Unterstützung ihrer globalen Gesundheitspolitik unterhält die Kommission ein Forum für globale Gesundheitspolitik, das Vertreter/innen aus internationalen Organisationen, NRO und Wirtschaft zusammenführt. Dadurch soll die Kohärenz zwischen den internen und externen Strategien der Union für weltweite Ziele im Gesundheitsbereich gewährleistet und so die Stimme der EU in der globalen Gesundheitspolitik gestärkt werden.

Das Forum für globale Gesundheitspolitik wurde nach Veröffentlichung der Mitteilung der Kommission über globale Gesundheitspolitik von 2010 und den Schlussfolgerungen des Rates ins Leben gerufen. Als federführende Kommissionsabteilungen sind die GD Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, die GD Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung und die GD Forschung und Innovation beteiligt.

Globale Initiative für Gesundheitssicherheit (GHSI)

Als Mitglied der Globalen Initiative für Gesundheitssicherheit (GHSI) arbeitet die EU-Kommission eng mit der WHO und den G7+-Staaten (USA, Kanada, Vereinigtes Königreich, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan und Mexiko) an einer wirksamen und gut organisierten weltweiten Strategie für Bereitschaftsplanung und Krisenreaktion bei potenziellen Gesundheitsbedrohungen.

Die GHSI wurde im November 2001 unter der Leitung des damaligen US-Ministeriums für Gesundheitspflege und Soziale Dienste eingerichtet. Zwar sind nur vier EU-Länder offizielle Mitglieder der GHSI, durch die Mitgliedschaft der Europäischen Kommission werden die Diskussionsergebnisse aber über den EU-Gesundheitssicherheitsausschuss an alle Mitgliedsländer übermittelt.

Minister, Staatssekretäre und Ressortchefs für Gesundheit der G7+-Länder sowie die Europäische Kommission kommen jährlich im GHSI-Ministerforum zusammen. Auch die Weltgesundheitsorganisation ist diesem Gremium als technische Beraterin angeschlossen.

Erfolge und Leistungen der GHSI

  • Verbesserung der Pockenbereitschafts- und -reaktionsplanung
  • Verbesserung von Kommunikation und Risikomanagement auf internationaler Ebene
  • Prüfung und Ausbau der Laborkapazitäten
  • Voranbringen der weltweiten Bereitschafts- und Reaktionsplanung zur Bekämpfung der pandemischen Influenza
  • Bereitschaftsplanung für chemische und radiologische Bedrohungen