Nicht übertragbare Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, chronische Atemwegserkrankungen, psychische Störungen, neurologische Störungen oder Krebs sind für 80 % der Krankheitslast in den EU-Ländern verantwortlich und die häufigsten Ursachen für vermeidbare vorzeitige Todesfälle.
Die menschlichen und finanziellen Kosten von nicht übertragbaren Krankheiten sind hoch und werden voraussichtlich noch steigen, zumal die EU-Bevölkerung immer älter wird. Hinzu kommt, dass Menschen, die an nicht übertragbaren Krankheiten leiden, auch häufiger von anderen Krankheiten betroffen sind, wie COVID-19 gezeigt hat.
Die Belastung durch nichtübertragbare Krankheiten zu reduzieren erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. Gleichzeitig müssen gesundheitliche Ungleichheiten in allen Bereichen angegangen werden. Durch Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention können bis zu 70 % der Fälle von nicht übertragbaren Krankheiten reduziert werden.
EU-Ansatz
Im Bereich der nichtübertragbaren Krankheiten verfolgt die EU einen integrierten Ansatz, mit dem in erster Linie eine sektor- und politikfeldübergreifende Prävention und die Stärkung der Gesundheitssysteme angestrebt werden.
Zusätzlich zum europäischen Plan zur Krebsbekämpfung arbeitet die Europäische Kommission an der neuen Initiative zu nicht übertragbaren Krankheiten „Healthier Together“ (Gemeinsam gesünder)“, um EU-Länder bei der Verringerung der Belastung durch diese Krankheiten zu unterstützen. Dabei konzentriert sie sich auf fünf Schlüsselbereiche:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Diabetes
- chronische Atemwegserkrankungen
- psychische Gesundheit und neurologische Störungen
- Gesundheitsfaktoren
Alle Aktionsbereiche werden eine Dimension „Gesundheitsgerechtigkeit“ enthalten.
Trotz des Schwerpunkts dieser Initiative auf Förderung der Prävention sollten damit auch bessere Kenntnisse und Daten, Screening und Früherkennung, Diagnose- und Behandlungsmanagment sowie die Lebensqualität der Patienten unterstützt werden.
Bei der Unterstützung geht es in jedem Fall um die Umsetzung, damit die EU-Länder die besten Methoden anwenden, Leitlinien entwickeln und innovative Herangehensweisen einführen. Die Interessenträger werden bei Maßnahmen unterstützt, die den gleichen Zielen dienen.
Bis Mitte 2022 wird auf diese Weise mehr Wirkung bei der Bekämpfung nicht übertragbarer Krankheiten erzielt, und außerdem werden spezifische Ziele und Maßnahmen entwickelt.
In den kommenden Monaten werden in der Lenkungsgruppe für Gesundheitsförderung, Krankheitsprävention und Management von nicht übertragbaren Krankheiten Prioritäten, Aktionen und Synergien mit anderen Politikbereichen diskutiert, die sich auf die Verringerung der Belastung durch nicht übertragbare Krankheiten auswirken.
Die Diskussion mit den Interessenträgern wird über die EU-Plattform für Gesundheitspolitik stattfinden, über die man auf das thematische Netz „Gemeinsam gesünder – EU-Initiative zu nicht übertragbaren Krankheiten“ gelangt.
Von Januar bis Juni werden spezielle Webinare angeboten, um diese Initiative weiterzuentwickeln. Überprüfen Sie regelmäßig die Rubrik zu den neuesten Aktualisierungen, um zu erfahren, wie Sie sich an den Webinaren beteiligen können.
Ziele
Die Europäische Kommission ist entschlossen, die EU-Mitgliedsländer bei ihren Bemühungen zur Erreichung der neun freiwilligen Ziele der Vereinten Nationen und der Weltgesundheitsorganisation WHO bis 2025 sowie des Ziels 3.4 für nachhaltige Entwicklung zu unterstützen, mit dem die Frühsterblichkeit aufgrund von nichtübertragbaren Krankheiten bis 2030 um ein Drittel reduziert werden soll.
Lenkungsgruppe für Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention
Die Lenkungsgruppe für Gesundheitsförderung, Krankheitsprävention und Management von nicht übertragbaren Krankheiten berät die Kommission und fördert die Koordination, um die mit der öffentlichen Gesundheit, Prävention und nicht übertragbaren Krankheiten verbundenen Herausforderungen zu bewältigen. Sie hilft den Mitgliedstaaten bei der Umsetzung validierter, empfehlenswerter Methoden und vielversprechender Ansätze in größerem Maßstab.