Sowohl zwischen den einzelnen EU-Ländern als auch zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen innerhalb der Länder gibt es erhebliche Ungleichheiten beim Gesundheitszustand. Soziale Faktoren spielen dabei eine wichtige Rolle und wirken sich auf die Lebenserwartung und die allgemeine Gesundheit aus. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang Beschäftigung, Einkommen, Bildung und ethnische Zugehörigkeit.
Zur Verringerung gesundheitlicher Ungleichheit fördert die EU entsprechende Strategien und unterstützt nationale Behörden und interessierte Kreise bei ihren Maßnahmen. In der Mitteilung der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2009 Solidarität im Gesundheitswesen: Abbau gesundheitlicher Ungleichheit in der EU wurde bereits eine erste Strategie mit folgenden Punkten entworfen:
- Bewertung der Auswirkungen von EU-Strategien auf gesundheitliche Ungleichheit
- Aktualisierung der Daten zu gesundheitlicher Ungleichheit und zu erfolgreichen Strategien zu ihrer Verringerung
- Informationen zu EU-Finanzhilfen für nationale Behörden und andere Stellen, die gesundheitliche Ungleichheit verringern wollen
Bericht über gesundheitliche Ungleichheit in der EU
Im Jahr 2013 veröffentlichte die Kommission eine Arbeitsunterlage der Kommissionsdienststellen mit dem Titel: Bericht über die gesundheitliche Ungleichheit in der Europäischen Union Der Bericht umfasst:
- aktualisierte Fakten und Zahlen über gesundheitliche Ungleichheit in der EU
- eine Bewertung der Fortschritte bei der Umsetzung der Strategie von 2009
Das Fazit des Berichts lautet, dass zwar Fortschritte erzielt wurden, jedoch auf lokaler, nationaler und EU-Ebene noch mehr Einsatz erforderlich ist. Die EU-Politik bietet Möglichkeiten, die die EU-Länder und Interessengruppen ausschöpfen müssen, wenn sie die Gesundheitslage verbessern und eine stärkere Angleichung im Gesundheitswesen erzielen wollen.
Investitionen zur Verringerung gesundheitlicher Ungleichheit
Investitionen zur Verringerung gesundheitlicher Ungleichheit tragen zum sozialen Gleichgewicht bei und durchbrechen den Teufelskreis, in dem schlechte Gesundheit sowohl Ursache als auch Folge von Armut und Ausgrenzung ist.
Die Kommission führt mit finanzieller Unterstützung des Europäischen Parlaments Pilotprojekte zu bestimmten Aspekten der Verringerung gesundheitlicher Ungleichheit durch.
Außerdem wird derzeit im Rahmen des Gesundheitsprogramms eine Gemeinsame Maßnahme gegen gesundheitliche Ungleichheit entwickelt, die noch 2018 eingeleitet werden soll. Sie soll die Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen den EU-Ländern zur Verbesserung der gesundheitlichen Chancengleichheit bilden.