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Public Health

Rauchfreie Umgebungen

Konservativen Schätzungen zufolge starben 2002 in der EU-25 79 000 Erwachsene, darunter 19 000 Nichtraucher, aufgrund der Belastung durch Tabakrauch zu Hause (72 000) oder am Arbeitsplatz (7 300).

Laut einer Eurobarometer-Umfrage (3MB) vom März 2009 befürworten 84 % der Europäerinnen und Europäer rauchfreie Büros und andere Arbeitsplätze in Innenräumen; 79 % sind für rauchfreie Restaurants, und 61 % unterstützen rauchfreie Bars und Kneipen.

Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor Passivrauch

Die Empfehlung des Rates von 2009 verschärfte die Vorschriften für rauchfreie öffentliche Räume und verbesserte die EU-Zusammenarbeit bei der Eindämmung des Tabakkonsums.

Dem Umsetzungsbericht von 2013 zufolge gab es in 17 EU-Ländern umfassende Rechtsvorschriften über rauchfreie Umgebungen. Darunter haben Irland, Griechenland, Bulgarien, Malta, Spanien und Ungarn die strengsten Bestimmungen über rauchfreie Zonen, mit denen das Rauchen in geschlossenen öffentlichen Räumen, in öffentlichen Verkehrsmitteln und am Arbeitsplatz vollständig verboten wird. Es gelten lediglich einige wenige Ausnahmen.

Stand der verschiedenen Bestimmungen über rauchfreie Umgebungen in der EU

Im Februar 2013 veröffentlichte die Kommission einen zusammenfassenden Bericht über die Umsetzung der Empfehlung des Rates von 2009 über rauchfreie Umgebungen. Der Bericht zeigt Folgendes:

  • Alle EU-Länder haben Maßnahmen zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor der Belastung durch Tabakrauch erlassen, doch die Maßnahmen der einzelnen Mitgliedstaaten unterscheiden sich beträchtlich in Umfang und Reichweite.
  • Komplexe Rechtsvorschriften (z. B. Rechtsvorschriften mit Ausnahmeregelungen) lassen sich in einigen EU-Ländern besonders schwer durchsetzen.
  • Die tatsächliche Belastung der Bürgerinnen und Bürger in der EU ist von 2009 bis 2012 zurückgegangen. So sank die Expositionsrate von Personen, die Bars und Kneipen besuchten, von 46 % auf 28 %, und von Besuchern von Restaurants von 31 % auf 14 %.
  • Belgien, Spanien und Polen stehen beispielhaft für Länder, in denen die Annahme umfassender Rechtsvorschriften die Expositionsraten innerhalb kurzer Zeit deutlich gesenkt hat.
  • Die positiven gesundheitlichen Auswirkungen gesetzlicher Rauchverbote machen sich unmittelbar bemerkbar, z. B. durch weniger Herzinfarkte und Atemwegserkrankungen. Die Auswirkungen der Rechtsvorschriften zu rauchfreien Zonen auf die Wirtschaft sind positiv oder neutral.

Aktuelle Expositionsraten für EU-Bürgerinnen und -Bürger, die Trink- oder Essstätten besuchen, werden auch im Rahmen von Eurobarometer-Umfragen untersucht. Nach den jüngsten Zahlen (2017) fielen die tatsächlichen Expositionsraten noch weiter, und zwar auf 20 % in Bars und Kneipen und auf 9 % in Restaurants.

Darstellung der verschiedenen Rechtsvorschriften zu rauchfreien Umgebungen in der EU:

Empfehlung des Rates

Die Empfehlung des Rates über rauchfreie Umgebungen wurde am 30. November 2009 nach einer Konsultation und einem Legislativverfahren angenommen. Die Mitgliedstaaten werden zu Maßnahmen in drei Bereichen aufgefordert:

  • Annahme und Durchführung von Gesetzen zum vollen Schutz ihrer Bürgerinnen und Bürger vor Tabakrauch in geschlossenen öffentlichen Räumen, am Arbeitsplatz und in öffentlichen Verkehrsmitteln binnen drei Jahren nach Verabschiedung der Empfehlung;
  • Unterstützung von Gesetzen zur Schaffung rauchfreier Zonen durch Maßnahmen wie Schutz von Kindern, Unterstützung von Strategien zur Raucherentwöhnung und Warnbilder auf Verpackungen von Tabakerzeugnissen;
  • Stärkung der Zusammenarbeit auf EU-Ebene durch Einrichtung eines Netzwerks nationaler Anlaufstellen für die Eindämmung des Tabakgebrauchs.

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